Zum Inhalt
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

Frau Prof. Selma Saidi im Interview

© Dorothe Lunte​/​TU Dortmund
Vier Fragen an Prof. Dr.-Ing. Selma Saidi: Forschungsthemen, Werdegang und Tipps für ein erfolgreiches Studium.

1.       Was und wo haben Sie studiert und wodurch kam Ihre Leidenschaft für dieses Fach?

Nach meinem Informatikstudium habe ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität von Grenoble in Frankreich meinen Doktortitel erworben. Zu der Zeit habe ich mit VERIMAG, eines der führenden Forschungszentren im Bereich Embedded Systems, und STMicroelectronics, ein ebenfalls führender Konzern im Halbleiterdesign, zusammengearbeitet. Embedded Systems zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegenüber Standardcomputern nur über sehr begrenzte Ressourcen verfügen und für einen speziellen Einsatzbereich optimiert sind. Zu nennen sind hier autonomes Fahren, Avionik und Internet der Dinge. Die besondere Ingenieurskunst liegt vor allem in Design und Analyse von Embedded Systems, was ein tiefes Verständnis von Soft- und Hardwarekomponenten, sowie des Anwendungsbereichs voraussetzt. Deshalb ist die Auseinandersetzung mit Embedded Systems geprägt von ständiger Bereicherung und kontinuierlichem Lernen.

2.       Welche Forschungsthemen bearbeiten Sie und was begeistert Sie daran am meisten?

Besonders gefällt mir die Arbeit am Design auf Systemlevel, um die Zusammenarbeit von Hard- und Software und ihrer Umgebung zu untersuchen, wodurch sich das komplexe Verhalten der Systeme modellieren lässt. Mit dem Ausbau der Vernetzung in der heutigen Zeit wird auch der Einsatz von Embedded Systems immer Vielfältiger. Deswegen erfordert das Ausarbeiten innovativer Lösungen neue Denkansätze und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungsbereichen. Interdisziplinäres Arbeiten kann mich dabei nicht nur besonders herausfordern, sondern auch unglaublich faszinieren.

3.       Wie können sich Studierende in Ihre Forschung einbringen?

Ich freue mich über Unterstützung bei unserer Forschung durch Studierende aus jedem Semester. Sowohl Projektgruppen als auch Vorlesungen und andere Lehrveranstaltungen versuche ich, möglichst nah an der aktuellen Forschung auszurichten, sodass bei dem ein oder anderen das Interesse für Embedded Systems geweckt werden kann. In diesem Semester startet meine neue Vorlesung über Hardware und Software Codesign und darüber hinaus eine Projektgruppe, die eine virtuelle Plattform für autonome Multicore Systeme erarbeiten wird. Bachelor und Masterarbeiten sind jederzeit zu vergeben an Studierende, die in diesem Bereich etwas Neues lernen wollen. Außerdem sind motivierte Hiwis jederzeit an der Professur willkommen.

4.       Was sind Ihre Tipps für ein erfolgreiches Studium?

Meiner Ansicht nach sollte ein erfolgreiches Studium immer eine gute Mischung aus Grundlagen der Elektronik, Informationstechnik und Informatik sein:  Zum Beispiel Digitale Schaltungen, Grundlagen der Kommunikationstechnik und Computer Architekturen, in Verbindung mit der Auseinandersetzung mit innovativen und aktuellen Tools und Methoden, die Forschung und industrielle Entwicklung voranbringen. Das versuche ich, stets als Orientierung und Handwerkszeug an meine Studierenden weiterzugeben.